Mein Weihnachtsmoment: Eine besondere Geschichte von Träumen und Lichtern
Es ist so lange her, seit ich mich das letzte Mal für die Feiertage herausgeputzt habe. Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, aber ich vermute, es muss bestimmt schon 17 Jahre her sein. Damals, als die Welt noch ein wenig heller schien und meine Räume voller Leben und Lachen waren. Aber dieses Jahr – ach, dieses Jahr ist alles anders! Zwei kleine Weihnachtswichtel, Marvin und Robert, sind vorbeigekommen und haben mich mit ihren flinken Händen festlich geschmückt. Ich kann euch gar nicht sagen, wie gut es tut, sich endlich wieder schick zu machen! Die roten Kerzen, die glänzenden Kugeln und das warme Licht – sie lassen mein altes Herz höher schlagen. Es fühlt sich an, als würde ich wieder tanzen, als könnte ich die Weihnachtslieder in meinen alten Sälen hören.
Doch wisst ihr, was mich am meisten berührt? Es ist mein kleiner Weihnachtsbaum Harzibald, der mich schmückt. Oh, ich muss euch seine Geschichte erzählen, denn sie ist wirklich zauberhaft.
Hinter meinem Haus, ganz nah an meiner knarzenden Holzwand, wuchs einst ein kleines Tannenpflänzchen. Ach, er war so winzig, dass man ihn leicht übersehen konnte. Er erzählte mir oft von seiner größten Angst: den neugierigen Füßen der Besucher, die um mich herumschlichen, auf der Suche nach Abenteuern und Erinnerungen. „Oh Luischen,“ flüsterte er mir eines Tages zu, „was, wenn mich jemand zertritt? Ich bin doch noch so klein!“ Aber ich, die alte Dame, tröstete ihn. „Du bist stark,“ sagte ich, „und eines Tages wirst du etwas ganz Besonderes sein.“
Doch es waren nicht nur die Füße, die Harzibald fürchtete. Einmal wurde er fast von einem herabfallenden Ast erschlagen, als ein Sturm über uns hinwegfegte. Ich musste ihm versprechen, ihn zu schützen, und habe dafür gesorgt, dass ein alter Balken ihn abstützte, bis der Sturm vorbei war. Und dann war da noch der Sommer, als die Hitze fast seinen kleinen Stamm versengen wollte. „Luischen, ich schaffe es nicht,“ seufzte er, als seine Nadeln ein wenig gelb wurden. Aber ich habe ihm mit meinem Schatten geholfen, ihn beruhigt und ihm erzählt, wie die alten Tannen vor ihm auch solche Zeiten durchstanden hatten.
Und oh, wie stark er war! Jahr für Jahr trotzte er den wilden Stürmen, den frostigen Winternächten und der glühenden Sommersonne. Manchmal sah ich, wie seine Äste sich unter dem schweren Schnee bogen, aber er hielt durch. „Ich habe einen Traum,“ verriet er mir eines Morgens, als der Nebel dicht über dem Boden lag. „Ich möchte eines Tages ein Weihnachtsbaum sein, so wie die Großen vor mir. Ich habe Geschichten gehört, wie deine alten Säle einst geschmückt waren, Luischen. Ich möchte in ihre Fußstapfen treten.“
Und jetzt, meine Lieben, ist es endlich soweit! Mein kleiner Baum, der so viele Jahre neben mir gewachsen ist, steht nun mitten in meinem Saal – stolz, mutig und wunderschön geschmückt. Sein Duft erfüllt jeden Winkel meiner Räume, und ich kann spüren, wie glücklich er ist. „Schau mich an, Luischen,“ sagt er mit einem schelmischen Funkeln in seinen Zweigen, „ich habe es geschafft! Ich bin dein Weihnachtsbaum!“ Und ich, oh, ich könnte nicht stolzer sein. Es ist, als hätte er meinen Geist wieder erweckt, als hätte er mir gezeigt, dass Träume wahr werden können – egal, wie klein man beginnt.
Dieses Weihnachten ist ein Fest der Freude, der Erinnerungen und der neuen Anfänge. Meine warmen Wände strahlen wieder, und mein kleiner Weihnachtsbaum Harzibald ist das Herz von allem. Ich danke meinen Wichteln Marvin und Robert, die mir diesen Traum ermöglicht haben, und allen, die an mich glauben. Denn ihr alle seid ein Teil meiner Geschichte – so wie ich ein Teil von euch bin.
Mit einem Glitzern in den Augen und einem Lächeln im HerzenEure Viktoria Luise 🎄✨